Im Sommer 2008 war das Liveshopping eines der Hype-Themen des deutschen Online-Shoppings. Kaum verwunderlich, dass die radikalen Preisversprechen von iBOOD & Co. auch Verbraucherschützer auf den Plan riefen, die den Schnäppchen per Preisvergleich auf die Pelle rückten. Das Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentrale NRW war für viele Verbraucherschützer sicherlich überraschend. Bei fast allen Anbietern wurden die Preisversprechen eingehalten. „Selbst Web-Schnäppchen waren im Schnitt ein Fünftel teurer als Live-Shopping-Preise,“ attestierte die VZ NRW in ihrer Pressemitteilung.

Bei insgesamt zehn Anbietern wählten die Tester jeweils zwei Produkte aus. Man beschränkte sich dabei auf technische Produkte wie Computermonitore, Bierzapfanlagen, Photo Viewer oder Weltempfänger, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Anschließend rückte man den Angebotspreisen mit gleich sechs Preissuchmaschinen zuleibe. Die regulären Online Shops waren zwischen 3,6 Prozent und 51,7 Prozent teurer als die Live Shopper. Im Schnitt waren es 20,8 Prozent. Lediglich der Anbeiter Alternate wurde in einem Fall beim Preis von einem ebay Powerseller geschlagen.

Als Negativpunkte nannte die Verbraucherzentrale die schnellen Ausverkaufzeiten des Live Shoppings und im Falle einiger Anbieter die mangelnde Vergleichbarkeit der Produkte durch fehlende Typenbezeichnungen. Für gezielte Einkäufe eigne sich das Live Shopping ebenfalls nicht, da es meist eine Überraschung sei, was im Shop am nächsten Tag im Angebot ist. Alles in allem zogen die Düsseldorfer Verbraucherschützer jedoch eine positive Bilanz unter den neuen Trend des Liveshoppings und unterstrichen nochmal die im Fernabsatzübliche 14tägige Widerrufsfrist.